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SiebenPlus im ParitätReport

Projekt SiebenPlus

Kreativ in der Krise: So bleiben die Jugendlichen jetzt nicht allein.

Seit dem Beginn der Pandemie bestimmen immer neue Coronaverordnungen die Arbeit der Schülerhilfe des VPAK e.V. in Osnabrück. Das Projekt SiebenPlus blieb während der Lockdowns über Wochen geschlossen und wenn es unter den Abstandsregeln öffnen konnte, war die Anzahl der Lernplätze für die 200 Jugendlichen stark reduziert. Zudem findet das Lernen der Schülerinnen und Schüler derzeit verstärkt digital statt. Das Projekt SiebenPlus musste sich in kurzer Zeit neu aufstellen. Es organisierte zusätzliche Räumlichkeiten, richtete offenes WLAN ein und stockte den Bestand an Laptops sowie Webcams und Headsets auf. Für diesen digitalen Sprung konnte das Projekt SiebenPlus neben anderen Mittelgebern auch von den Beihilfen des Paritätischen profitieren.

Das Projekt SiebenPlus des VPAK e.V. unterstützt Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte auf ihrem Weg zum Schulabschluss. Mit Corona bestimmen Wechselunterricht, Homeschooling und eigene Quarantänezeiten den Alltag der Jugendlichen. Auch das Projektleben ist stark eingeschränkt. In normalen Zeiten kommen die Jugendlichen und Mitarbeitenden aus über 40 Nationen auch bei Freizeitangeboten und Festen zusammen. Dies sind für die Jugendlichen tiefgreifende Veränderungen und das Projekt SiebenPlus möchte sie damit nicht allein lassen.

So entstand bereits im April 2020 SiebenPlus Online. Die Kooperation mit der Universität Osnabrück ermöglicht das neue Online-Angebot datenschutzkonform über den Universitätsserver. Die Nachhilfe findet nun in einem virtuellen Raum statt. Wie in Präsenz haben die Jugendlichen bei SiebenPlus Online die Möglichkeit, ihr Lernen ohne feste Termine selbst zu organisieren. Nach einem Wochenplan sind an fünf Tagen für acht Stunden die Lehrkräfte virtuell erreichbar. Online werden auch die Sprachfördergruppen, Prüfungsvorbereitungen und Bewerbungshilfen durchgeführt. Das Projekt SiebenPlus nutzt den virtuellen Raum darüber hinaus für Mitarbeitersitzungen, Fortbildungen und Elterngespräche.

Im April 2020 waren es nur etwa 25 % der 200 Teilnehmenden, heute gehört SiebenPlus Online zum Regelangebot des Projektes und es sind dafür etwa 150 Jugendliche angemeldet. Die Unterstützung, die das Projekt online geben kann, entspricht jedoch nicht den Bedürfnissen aller Jugendlichen. Darum bekommen diejenigen, die sich gegen das Online-Angebot entscheiden, die Beiträge in den Schließzeiten erstattet. Finanziell bedürftige Familien, die keine Bildungs- und Teilhabeleistungen erhalten, werden über ein eigenes Patenprojekt durch Beitragsübernahmen entlastet.

Es ist die Eigenschaft eines erfolgreichen Projektes, stets flexibel und kreativ zu sein. SiebenPlus ist dies seit über 35 Jahren. Doch mit der Pandemie verändern sich die Rahmenbedingungen für das Projekt sowie die Lebenswelt der Jugendlichen in kürzester Zeit. Das ist für das Projekt SiebenPlus eine große Herausforderung. Mit SiebenPlus Online hat die Schülerhilfe einen Weg gefunden, für die Jugendlichen und ihre Familien auch unter schwierigen Bedingungen da zu sein. Es kann jedoch die wahren Begegnungen nicht ersetzen und so hofft SiebenPlus wie alle auf eine Zeit nach Corona.

Dieser Artikel erschien im ParitätReport 1/2021, S. 24

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