Aus der Seele sprechen…

Manchmal fehlt im regulären Unterricht Zeit für freies Sprechen. Wir kennen aber alle das gute Gefühl, sich etwas von der Seele zu reden und gehört zu werden. Die Kinder, die am Sprachförderangebot am Nachmittag teilnehmen, haben diese Möglichkeit.

Die Sprachförderkraft Annika Wellner hat dies zu einem Ritual gemacht. Im ersten Teil der Stunde üben sie zusammen, sich viel Zeit zu lassen, einander zuzuhören. Jedes Kind darf von sich erzählen, was es in der letzten Woche erlebt hat. Am Ende gibt es ein Quizz, in dem die Leiterin beispielsweise fragt: „Welches Kind hatte am Wochenende Besuch von seinen Cousinen?“ Mittlerweile sind die Kinder beim Erzählen mucksmäuschenstill und konzentriert. Sie stellen Nachfragen und beginnen ihr die Fragestellungen abzunehmen.

Im zweiten Teil der Stunde werden viele verschiedene Sprachspiele gespielt, die aber auf einige Stolpersteine der deutschen Sprache eingehen. Beispielsweise wird das VPAK-Spiel „Der, die, das, wann nehme ich was?“ eingesetzt, das die Regeln zur Verwendung von Artikeln erforscht. Die Wortschatzerweiterung passiert auch auf spielerische Art und Weise. Mit der „Satzbaustelle“ vom VPAK haben die fleißigen Sprachforscher*innen die deutsche Satzstruktur analysiert. Als die Kinder sich wünschten, die Uhr lesen zu lernen, haben sie gemeinsam eine Uhr gebastelt und mit einer durchsichtigen Schauuhr versucht zu verstehen, wie sie funktioniert.